Oh, meine Freunde der digitalen Welt! Packt eure Suchbegriffe ein und sagt „Auf Wiedersehen“ zu den altvertrauten blauen Links – Google hat den roten Knopf gedrückt und rollt seine KI-Suche jetzt auch in Deutschland aus! Was in den USA bereits seit Mai letzten Jahres getestet wird, kommt nun auch zu uns: die „Übersicht mit KI“. Und glaubt mir, das könnte die größte Veränderung der Google-Suche seit… nun, seit Google überhaupt existiert!
„Hallo Google, schreib mir einen Essay!“
Stellt euch vor: Ihr tippt eine Suchanfrage ein und bekommt statt einer Liste mit Links direkt eine maßgeschneiderte, KI-generierte Antwort serviert. Eine Art ChatGPT, aber in eurer gewohnten Suchmaschine versteckt. Keine mühsame Link-Klickerei mehr, sondern direkt die Quintessenz des Wissens des Internets auf dem Silbertablett. Klingt verlockend, oder?
Google behauptet jedenfalls felsenfest, dass die Nutzer in den USA begeistert sind. Hema Budaraju, Senior Director bei Google, verkündet stolz, dass die Einführung der KI-Übersicht dazu geführt hat, dass „die Google Suche stärker denn je genutzt wird und die Nutzer:innen zufriedener mit den Ergebnissen sind“. Sogar mehr unterschiedliche Websites würden entdeckt und besucht. Ob das stimmt oder nur PR-Sprech ist? Die Zeit (und die Webtraffic-Statistiken) werden es zeigen…
Wie funktioniert der Zaubertrick?
Um in den Genuss der KI-Antworten zu kommen, müsst ihr ein paar Voraussetzungen erfüllen:
- Ihr müsst in eurem Google-Konto eingeloggt sein
- Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein (oder zumindest behaupten, dass ihr es seid)
- Eure Suchanfrage muss sich für eine KI-Antwort eignen
Was heißt „sich eignen“? Google erklärt dazu etwas kryptisch: „Wenn unsere Systeme feststellen, dass eine Übersicht mit KI für euch aktuell hilfreicher sein könnte, als ein übliches Google Suchergebnis, zeigen wir euch diese an.“ Also quasi: Wenn Google denkt, dass ihr zu faul seid, um durch mehrere Websites zu klicken, bekommt ihr die Kurzfassung.
„Antworten können fehlerhaft sein“ – No shit, Sherlock!
In einem Anfall von Ehrlichkeit räumt Google auf seinen Support-Seiten ein, dass die KI-Antworten durchaus Fehler enthalten können und überprüft werden sollten. Aber hey, wie genau soll man etwas überprüfen, wenn die klassischen Suchergebnisse immer schwerer zu finden sind? Google verspricht natürlich, ständig an Verbesserungen zu arbeiten, und betont, dass man bei der Faktentreue schon „erhebliche Fortschritte“ erzielt habe.
Als Trostpflaster können Nutzer Feedback zu den Ergebnissen geben. Also wenn die KI behauptet, dass die Erde eine Scheibe ist oder Ananas auf Pizza gehört, könnt ihr wenigstens den „Das war nicht hilfreich“-Button drücken.
Die alten Suchergebnisse – aussterbendes Relikt oder versteckter Schatz?
Für alle Nostalgiker unter uns: Die klassischen, linkbasierten Suchergebnisse wird es weiterhin geben. Allerdings müsst ihr dafür einen extra Filter auswählen – quasi wie ein digitales Geheimversteck für alle, die nicht auf die KI-Revolution aufspringen wollen.
Und das ist vielleicht gar nicht so verkehrt: In den USA testet Google nämlich bereits eine reine KI-Suche, bei der die blauen Links komplett durch KI-generierte Antworten ersetzt werden. Zwar sollen auch hier weiterhin Links enthalten sein, aber die Art, wie wir Informationen finden und konsumieren, könnte sich grundlegend ändern.
SEO-Apokalypse oder neue Chancen?
Für Websitebetreiber, Blogger und Online-Händler könnte die KI-Suche ein zweischneidiges Schwert sein. Einerseits verspricht Google, dass mehr verschiedene Websites besucht werden. Andererseits: Wenn die Antwort bereits auf der Suchergebnisseite steht, warum sollte jemand überhaupt noch klicken?
Besonders kleine Unternehmen und Online-Shops, die schon jetzt Schwierigkeiten haben, in den Suchergebnissen aufzutauchen, könnten noch weiter ins digitale Abseits gedrängt werden. Nicht umsonst weist der Artikel darauf hin, dass viele Shops schon heute „kaum gefunden werden, wenn diese nicht beworben werden“.
Die Lösung? Google-Anzeigen natürlich! Diese sollen bei der KI-gestützten Suche oberhalb und unterhalb der KI-Übersicht erscheinen. In den USA werden auf Mobilgeräten sogar Anzeigen innerhalb der Übersichten ausgespielt. Wie praktisch für Google, oder?
Die Community ist… skeptisch
Die Kommentare unter dem Originalartikel zeigen, dass nicht alle von Googles neuem KI-Spielzeug begeistert sind. Nutzer „cf“ bringt es auf den Punkt:
„Da stellen sich irgendwie gleich mehrere Fragen: Lohnt es sich überhaupt noch einen Blog mit hochwertigen Texten in einem Shop zu pflegen, wenn die KI sich auf Fragen so oder so irgendwas zusammenhalluziniert? Ist das dann nicht auch ziemlich gefährlich, denn viele glauben ja jeden Mist – und wenn die KI irgendwelchen Quatsch von sich gibt, nutzt auch der Hinweis von Google nichts, dass man es prüfen soll…“
Und weiter: „Vermutlich werden dann künftig (wie beinahe jetzt schon) nur noch Produkte von Amazon angezeigt und die vielen kleinen Shops ohne großes Werbebudget sind dann raus.“
Die sarkastische Schlussfolgerung: „Na, das hat zumindest den Vorteil, dass man nicht mehr so viel in SEO investieren muss, wenn Google ja jetzt soooo schlau ist.“ Autsch!
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die KI-Revolution bei Google könnte weitreichende Folgen haben:
- Für Suchende: Schnellere Antworten, weniger Klicks, aber auch die Gefahr, in einer KI-Filterblase zu landen
- Für Websitebetreiber: Mehr Unsicherheit bezüglich Traffic und Sichtbarkeit
- Für kleine Shops: Noch größere Schwierigkeiten, ohne Werbebudget gefunden zu werden
- Für die Informationslandschaft: Wer entscheidet, welche Inhalte die KI für ihre Antworten verwendet?
Ein interessanter Nebeneffekt: Unter den verwandten Artikeln wird einer mit dem Titel „Googles KI-Suche lässt Traffic auf Webseiten massiv einbrechen“ vom 9. April 2025 erwähnt. Die Zukunft sieht also nicht unbedingt rosig aus für alle, die auf organischen Traffic angewiesen sind.
Fazit: Revolution oder Endstation?
Die KI-Suche von Google ist zweifellos ein technologischer Fortschritt. Aber ist es auch ein Fortschritt für das offene Internet? Für die Vielfalt der Informationen? Für kleine Unternehmen ohne dickes Werbebudget?
Die Antworten auf diese Fragen sind noch unklar. Was hingegen klar scheint: Google verändert erneut die Spielregeln des Internets, und wir alle müssen uns anpassen – ob wir wollen oder nicht.
Vielleicht ist es an der Zeit, über Alternativen nachzudenken. Oder zumindest darüber, wie wir als Verbraucher, Websitebetreiber und Online-Händler mit dieser neuen Realität umgehen wollen.
P.S.: Dieser Artikel wurde von einem Menschen geschrieben. Noch.

Bye-bye blaue Links? Google schmeißt die KI-Bombe auf die Suchergebnisse
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