Aufbau einer Print-on-Demand Marke

Phase 1: Grundlagen & Planung (Monat 1)

  • Markenidentität entwickeln:
    • Markennamen festlegen, Verfügbarkeit prüfen (Domain, Social Media Handles).
    • Domainnamen sichern und passende Social Media Profile reservieren.
    • Logo und umfassende visuelle Identität erstellen (Farben, Schriften, Bildsprache, Stil).
    • Markenwerte und Mission definieren (Nachhaltigkeitsaspekt klar herausarbeiten und authentisch verankern).
    • Zielgruppe(n) präzise beschreiben (Demografie, Psychografie, Bedürfnisse, Pain Points).
    • Detaillierte Mitbewerberanalyse durchführen (Produkte, Preise, Marketing, Stärken, Schwächen).
    • Unique Selling Proposition (USP) klar definieren und kommunizierbar machen.
  • Geschäftsgrundlagen & Rechtliches:
    • Gewerbeanmeldung durchführen.
    • Steuerberater konsultieren (Rechtsformwahl, Umsatzsteuer-ID, Buchführungspflichten, EÜR/Bilanzierung).
    • Geschäftskonto eröffnen.
    • Rechtstexte erstellen lassen oder über spezialisierte Anbieter beziehen (AGB, Datenschutz, Widerrufsbelehrung, Impressum). Auf E-Commerce-Spezialisierung achten.
    • Markenrechte (Wort-/Bildmarke) und Designschutz prüfen und ggf. anmelden.
    • Budgetplanung: Startkapitalbedarf ermitteln und detaillierten Budgetplan erstellen (Gründungskosten, Tools, Testbestellungen, Marketingbudget etc.).
    • Einfaches Finanzmodell mit detaillierter Preiskalkulation erstellen (POD-Kosten, Plattformgebühren, Marketingkosten pro Verkauf, Steuern, Marge).
  • Erste Designs & Produktkonzept:
    • 3-5 skalierbare Kerndesigns erstellen und verfeinern (ggf. externe Hilfe für professionelle Umsetzung prüfen).
    • Unterschiedliche Stilrichtungen im Einklang mit der Markenidentität testen.
    • Qualitatives Feedback von potenziellen Zielgruppenmitgliedern einholen (nicht nur Freunde/Familie).
    • Designs auf verschiedenen relevanten Produkten visualisieren (Mock-ups).
    • Farbvarianten für potenzielle Bestseller strategisch planen.
    • Design-Richtlinien für zukünftige Designs festlegen.

Phase 2: Infrastruktur aufbauen (Monat 2)

  • Online-Shop einrichten:
    • Shop-System auswählen (z.B. Shopify, Basic-Plan ist guter Start).
    • Passendes, schnelles und responsives Theme auswählen und an die Markenidentität anpassen.
    • Logische Produkt- und Kategoriestruktur aufbauen.
    • Zahlungsanbieter (PayPal, Stripe, Klarna etc.) und Versandoptionen konfigurieren.
    • Mobile Optimierung priorisieren und auf verschiedenen Geräten testen.
    • Suchfunktion und Navigation benutzerfreundlich gestalten.
    • Grundlegende SEO-Einstellungen im Shop-System vornehmen (Titel, Meta-Beschreibungen für Startseite/Kategorien).
  • POD-Partner auswählen & anbinden:
    • POD-Anbieter recherchieren und vergleichen (Produktpalette, Qualität, Preise, Produktionsstandorte, Nachhaltigkeitsaspekte, Lieferzeiten).
    • Konto erstellen (z.B. Printful, Printify, Prodigi) und mit dem Shop verbinden.
    • Fokus auf nachhaltige Produkte legen (Materialien, Zertifikate wie GOTS, Fair Wear prüfen).
    • Umfangreiche Testbestellungen durchführen: Druckqualität, Materialqualität, Farben, Verpackung, Lieferzeit prüfen.
    • Produktfotos optimieren (hochwertige Mock-ups nutzen oder eigene erstellen).
    • Backup-POD-Partner identifizieren und ggf. einrichten.
    • Lieferzeiten und -kosten transparent und klar auf der Website kommunizieren (ggf. separate Versandinfoseite).
  • Website-Inhalte erstellen:
    • Über uns-Seite mit authentischer Markengeschichte und Werten.
    • Überzeugende Produktbeschreibungen mit Fokus auf Nutzen, Storytelling und Nachhaltigkeitsaspekten.
    • Umfassende FAQ-Sektion und klare Kundenservice-Informationen (Kontaktwege, Reaktionszeiten).
    • Präzise Größentabellen (je nach Produkt/Hersteller!) und detaillierte Materialinformationen.
    • Eigene Nachhaltigkeitsseite mit Details zu Produkten, Herstellungsprozess und Engagement.
    • Blog aufsetzen für Content-Marketing und SEO. Erste 2-3 informative Artikel planen/erstellen.
    • Alle Rechtstexte (Impressum, AGB, Datenschutz, Widerruf) einbinden.

Phase 3: Marketing vorbereiten & Setup (Monat 2-3)

  • Social Media Präsenz aufbauen:
    • Fokus-Plattformen auswählen (z.B. Instagram, Pinterest, TikTok – je nach Zielgruppe). Business-Konten einrichten.
    • Einheitliches Branding auf allen Plattformen sicherstellen.
    • Detaillierten Content-Kalender für die ersten 4-6 Wochen erstellen (Mix aus Produkt, Lifestyle, Behind-the-Scenes, Werten).
    • Strategie zur Gewinnung erster relevanter Follower entwickeln (über das private Netzwerk hinaus).
    • TikTok-Strategie für organische Reichweite entwickeln (Trends, Sounds, Challenges).
    • Relevante Hashtag-Sets für verschiedene Content-Typen recherchieren und definieren.
  • Marketing-Tools & Tracking einrichten:
    • Google Analytics 4 (GA4) einrichten und mit Shopify verbinden. Conversion-Tracking konfigurieren.
    • Newsletter-System einrichten (z.B. Klaviyo, Mailchimp) und mit Shopify verbinden. DSGVO-konformes Anmeldeverfahren sicherstellen.
    • Anmeldeformular für Newsletter gestalten und erstes Willkommens-E-Mail-Template erstellen (ggf. mit kleinem Anreiz).
    • Social-Media-Management-Tool evaluieren und auswählen (z.B. Later, Buffer, Hootsuite).
    • Tracking-Pixel (Meta Pixel, TikTok Pixel, Pinterest Tag) einrichten und testen.
    • Website-Popup für E-Mail-Sammlung mit Rabattcode oder anderem Lead-Magneten konfigurieren.
    • Key Performance Indicators (KPIs) definieren, die von Anfang an getrackt werden sollen (z.B. Website-Traffic, Conversion Rate, Warenkorbwert, E-Mail-Anmelderate).

Phase 4: Launch & erste Verkäufe (Monat 3)

  • Pre-Launch-Aktivitäten:
    • Soft-Launch mit erweitertem Kreis (Freunde, Familie, ausgewählte Zielgruppenmitglieder) für intensives Feedback.
    • Letzte Fehlerbehebungen und Anpassungen basierend auf Feedback.
    • Attraktives Launch-Angebot konzipieren (z.B. %-Rabatt, kostenloser Versand, kleines Extra).
    • Launch in sozialen Medien und per E-Mail an die Pre-Launch-Liste teasern/ankündigen.
    • E-Mail-Liste durch gezielte Pre-Launch-Kampagne weiter aufbauen (z.B. „Sei der Erste, der es erfährt & erhalte X% Rabatt“).
    • Optional: Pressemitteilung für relevante lokale/Online-/Branchenmedien vorbereiten.
  • Offizieller Launch:
    • Shop für die Öffentlichkeit freischalten („Passwort entfernen“).
    • Launch-E-Mail an die gesamte Interessentenliste versenden.
    • Launch-Posts auf allen aktiven Social-Media-Kanälen veröffentlichen.
    • Erste bezahlte Werbekampagnen starten (kleines, kontrolliertes Budget, z.B. auf Meta oder Google Ads, fokussiert auf die Kernzielgruppe).
    • Optional: Launch-Event (virtuell via Live-Stream oder kleines lokales Treffen) durchführen.
    • Freunde/Familie und Soft-Launch-Tester aktiv um ehrliche Produktbewertungen bitten.

Phase 5: Wachstum & Reichweite steigern (Monat 4-6)

  • Marketing-Aktivitäten ausbauen:
    • Gezielte Influencer-Kooperationen initiieren (Micro- bis Mid-Tier-Influencer, die zur Marke passen).
    • Content-Marketing-Plan umsetzen und erweitern (Blogartikel, Guides, Social Media Content).
    • User-Generated Content (UGC) aktiv anfragen und fördern (z.B. durch Gewinnspiele, Feature-Möglichkeit).
    • Kontinuierliche On-Page und Off-Page SEO-Optimierungen durchführen.
    • Pinterest-Marketing strategisch nutzen (visuelle Suche, langlebiger Traffic).
    • A/B-Tests für Werbeanzeigen (Creatives, Texte, Zielgruppen) durchführen zur Optimierung des ROAS (Return on Ad Spend).
    • E-Mail-Marketing intensivieren: Segmentierung, Kampagnen (Sales, neue Produkte), einfache Flows (Willkommen).
  • Sortiment & Angebot erweitern:
    • Bestseller identifizieren (Daten aus Shopify/Analytics nutzen) und ähnliche Designs/Varianten entwickeln.
    • Neue, zur Marke passende Produktkategorien vorsichtig testen.
    • Saisonale Mini-Kollektionen oder Anlass-bezogene Designs planen und launchen.
    • Kundenfeedback systematisch sammeln und für Produktverbesserungen nutzen.
    • Limitierte Editionen zur Erzeugung von Dringlichkeit (FOMO) konzipieren.
    • Bundle-Angebote erstellen, um den durchschnittlichen Warenkorbwert (AOV) zu erhöhen.
  • Community Building & Kundenbindung:
    • Kundenfeedback aktiv einholen und sichtbar darauf reagieren (z.B. in Social Media, Newsletter).
    • Einfaches Stammkunden-Programm oder Belohnungen für wiederkehrende Käufer entwickeln.
    • Soziale Medien für Dialog und Engagement nutzen (Fragen stellen, Umfragen, auf Kommentare antworten).
    • Die Geschichte und Werte der Marke kontinuierlich und authentisch kommunizieren.
    • Kunden-Fotowettbewerb unter einem Marken-Hashtag starten.
    • Optional: Kleine Nachhaltigkeits-Challenge oder Spendenaktion initiieren.

Phase 6: Optimierung & Skalierung (ab Monat 7)

  • Geschäftsprozesse & Conversion Optimierung:
    • Regelmäßige Analyse der Shop-Daten (Traffic-Quellen, Conversion Rates nach Kanal/Gerät, Abbruchpunkte im Funnel).
    • Conversion-Rate-Optimierung (CRO) durch A/B-Tests auf Produktseiten, Warenkorb, Checkout.
    • Automatisierungen im E-Mail-Marketing ausbauen (Warenkorbabbrecher-Mails, Post-Purchase-Flows, Segmentierungs-Flows).
    • Retargeting-Kampagnen auf Social Media und Google Ads für Website-Besucher und Warenkorbabbrecher implementieren.
    • Verkaufsanalysen zur Identifizierung profitabler Produkte/Kampagnen und zur Bestands-/Designplanung nutzen.
    • Warenkorbabbrecher-Strategien optimieren (E-Mails, Retargeting Ads).
    • Kundenservice-Prozesse professionalisieren (Antwortzeiten verkürzen, Vorlagen nutzen, ggf. Helpdesk-Software evaluieren).
    • Finanzen im Blick behalten: Regelmäßige Prüfung der Profitabilität, Cashflow-Management.
  • Strategische Expansion:
    • Selektive Marktplätze evaluieren (z.B. Etsy für handgemacht/Design-affine Zielgruppen, Avocadostore für Nachhaltigkeit) – Vor- und Nachteile abwägen.
    • Potenzial für internationale Märkte prüfen (Versand, Steuern, Sprachanpassung).
    • Möglichkeiten für lokale Kooperationen mit stationären Händlern oder anderen Marken erkunden.
    • Langfristig: Wirtschaftlichkeit einer eigenen Kleinserien-Produktion für absolute Bestseller prüfen (vs. POD).
    • Kooperationen mit komplementären (nicht konkurrierenden) Marken prüfen (z.B. gemeinsame Aktionen, Bundles).
    • Möglichkeiten für Offline-Verkaufskanäle testen (Pop-up-Shops, Designmärkte, lokale Boutiquen).

Phase 7: Langfristige Strategie & Markenfestigung (ab Jahr 1)

  • Kontinuierliche Markenentwicklung:
    • Regelmäßiges Brand-Audit durchführen (Wahrnehmung vs. Identität).
    • Designsprache und visuelle Identität behutsam weiterentwickeln.
    • Storytelling vertiefen und auf verschiedenen Kanälen konsistent einsetzen.
    • Nachhaltigkeitsstrategie erweitern und transparent kommunizieren (z.B. CO2-Kompensation, neue Materialien, Lieferketten-Transparenz).
  • Geschäftsmodell-Erweiterung:
    • Prüfung von Abonnement-Modellen (z.B. T-Shirt-Abo, Socken-Abo).
    • Anbieten von Personalisierungsoptionen für ausgewählte Produkte.
    • B2B-Möglichkeiten sondieren (z.B. Merchandise für Unternehmen, Wiederverkauf an Boutiquen).
    • Falls wirtschaftlich sinnvoll und strategisch passend: Aufbau einer eigenen kleinen Produktionslinie für Kernprodukte.
  • Vertieftes Community-Engagement:
    • Gründung eines (informellen) Kundenbeirats für direktes Feedback.
    • Unterstützung von passenden sozialen oder ökologischen Initiativen (Geld- oder Sachspenden, Aktionen).
    • Organisation von (Online-)Veranstaltungen oder Workshops rund um Markenthemen (Design, Nachhaltigkeit).
    • Veröffentlichung von Transparenzberichten (z.B. zu Nachhaltigkeitsbemühungen, Lieferketten).
    • Teamaufbau: Identifizieren von Bereichen, die ausgelagert oder durch Mitarbeiter unterstützt werden müssen (Kundenservice, Marketing, Design).

Zusätzliche Anmerkungen:

  • Flexibilität: Dieser Plan ist ein Leitfaden. Sei bereit, ihn anzupassen, wenn du dazulernst und dein Geschäft wächst.
  • Fokus: Gerade am Anfang ist es wichtig, sich nicht zu verzetteln. Konzentriere dich auf die Kernaufgaben jeder Phase.
  • Lernen: Die E-Commerce- und POD-Welt verändert sich schnell. Plane Zeit für Weiterbildung ein (Blogs lesen, Podcasts hören, Kurse besuchen).

Dieser Plan sollte dir eine solide Grundlage für den Aufbau deines Print-on-Demand Marke bieten. Viel Erfolg bei der Umsetzung!


Vergleich von Verkaufsplattformen: Vor- und Nachteile

Die Wahl der richtigen Verkaufsplattform ist entscheidend für den Erfolg deines Print-on-Demand Geschäfts. Jede Plattform bietet unterschiedliche Vorteile und bringt spezifische Herausforderungen mit sich. Hier ist ein umfassender Vergleich der wichtigsten Optionen:

Eigener Online-Shop (Shopify, WooCommerce)

Vorteile

  • Volle Kontrolle über das Branding: Gestalte deinen Shop vollständig nach deinen Vorstellungen
  • Keine Konkurrenz direkt neben deinen Produkten: Kunden sehen ausschließlich deine Angebote
  • Zugang zu Kundendaten: Direkter Kontakt zu deinen Kunden für Marketing und Kundenbindung
  • Höhere Gewinnmargen: Keine Provisionen an Marktplätze (nur Plattformgebühren)
  • Eigene Domain: Professionelle Präsenz unter deiner eigenen URL
  • Unbegrenzte Skalierbarkeit: Wachse ohne Einschränkungen durch Marktplatzregeln
  • Integration vieler POD-Anbieter möglich: Flexibilität bei der Wahl deiner Produktionspartner
  • Aufbau einer echten Marke: Langfristiger Wert durch Markenerkennung und Kundenloyalität

Nachteile

  • Kein bestehender Traffic: Du musst alle Besucher selbst generieren
  • Höhere Anfangsinvestitionen: Kosten für Plattform, Theme, Apps und Marketing
  • Technisches Know-how erforderlich: Einrichtung und Wartung erfordern mehr Kenntnisse
  • Längere Anlaufzeit bis zu ersten Verkäufen: Fehlende initiale Sichtbarkeit
  • Höherer Marketingaufwand: Du bist vollständig für Kundenakquise verantwortlich
  • Monatliche Fixkosten: Laufende Gebühren unabhängig vom Verkaufserfolg

Etsy

Vorteile

  • Fokus auf handgefertigte und einzigartige Produkte: Ideal für kreative, individuelle Designs
  • Bestehende kaufbereite Zielgruppe: Hoher Traffic mit über 96 Millionen aktiven Käufern
  • Relativ niedrige Einstiegsbarriere: Einfache Einrichtung ohne monatliche Grundgebühr
  • Starkes Vertrauen bei Käufern: Etablierter Marktplatz mit positiver Reputation
  • Gute Suchfunktion: Kunden können leicht nach Nischenprodukten suchen
  • Schnellere erste Verkäufe: Durch bestehenden Traffic
  • POD-Integration möglich: Kompatibel mit Printful, Printify und anderen Anbietern
  • Authentisches Image: Förderlich für nachhaltige und ethische Marken

Nachteile

  • Hoher Wettbewerb: Viele Anbieter in beliebten Kategorien
  • Einschränkungen bei Massenproduktion: Etsy betont Handgemachtes und Individuelles
  • Gebühren reduzieren Marge: Einstell-, Transaktions- und Zahlungsabwicklungsgebühren
  • Begrenzte Kontrolle über Shop-Design: Weniger Möglichkeiten zur Markenbildung
  • Strengere Richtlinien für POD: Anforderungen an Originalität und eigene Designs
  • Kundendaten gehören primär Etsy: Eingeschränkter direkter Zugang zu Kundenkontakten
  • Abhängigkeit von Etsy-Algorithmus: Sichtbarkeit kann durch Plattformänderungen schwanken

Amazon

Vorteile

  • Enorme Reichweite: Über 300 Millionen aktive Kunden weltweit
  • Hohes Kundenvertrauen: Etablierte Marke mit starkem Käuferschutz
  • Fulfillment by Amazon (FBA) Option: Lagerung und Versand können ausgelagert werden
  • Starke mobile Präsenz: Hohe Nutzungsrate der Amazon-App
  • Professionelle Logistik: Schnelle Lieferung als Standard
  • Amazon Prime Kompatibilität: Zugang zu Premium-Kundensegment
  • Internationale Expansion: Einfacher Einstieg in ausländische Märkte

Nachteile

  • Extrem hoher Wettbewerb: Preisdruck durch viele ähnliche Angebote
  • Hohe Gebühren: Referral Fees (meist 15%) plus ggf. FBA-Gebühren
  • Wenig Möglichkeiten zur Markenbildung: Standardisierte Produktseiten
  • Strenge Regeln und Richtlinien: Komplexes Regelwerk mit häufigen Änderungen
  • Fokus auf Preis statt Einzigartigkeit: Schwierig für Premium-Positionierung
  • Eingeschränkter Kundenkontakt: Kommunikation läuft über Amazon-Plattform
  • Anfälligkeit für Kontosperrungen: Bei Regelverstoß droht Kontoverlust
  • Weniger geeignet für künstlerische POD-Produkte: Besser für funktionale Produkte

eBay

Vorteile

  • Große Nutzerbasis: Etwa 159 Millionen aktive Käufer weltweit
  • Vielseitiges Produktangebot: Offen für fast alle Produktkategorien
  • Auktions- und Festpreisoptionen: Flexible Verkaufsformate
  • Internationale Präsenz: Einfacher Zugang zu globalen Märkten
  • Bewährtes System: Lange Tradition und Erfahrung im E-Commerce
  • Gute Sichtbarkeit für Nischenprodukte: Spezifische Suchmöglichkeiten

Nachteile

  • Image als Gebrauchtwarenmarkt: Kann hochwertige Neuprodukte untergraben
  • Gebührenstruktur: Einstell- und Verkaufsprovisionen schmälern Gewinnmarge
  • Preissensitive Käufer: Fokus auf Schnäppchen statt Premium-Produkte
  • Eingeschränkte Markenbildung: Standardisierte Shop-Designs
  • Weniger intuitive Benutzeroberfläche: Veraltet im Vergleich zu neueren Plattformen
  • Rückläufige Bedeutung in manchen Märkten: Sinkende Relevanz bei jüngeren Zielgruppen

Redbubble / Society6 / Spreadshirt

Vorteile

  • Spezialisiert auf POD: Optimiert für genau dieses Geschäftsmodell
  • Keine Setup-Kosten: Kostenlose Kontoerstellung und Produktlistung
  • Komplette Produktionsabwicklung: Von der Bestellung bis zum Versand
  • Bestehende Design-Community: Zugängliche Zielgruppe für kreative Designs
  • Einfache Bedienung: Schneller Upload von Designs auf verschiedene Produkte
  • Globale Auslieferung: Internationale Reichweite ohne eigene Logistik
  • Keine technischen Kenntnisse nötig: Minimaler Einrichtungsaufwand

Nachteile

  • Sehr niedrige Gewinnmargen: Plattformen behalten großen Anteil des Verkaufspreises
  • Extrem hoher Wettbewerb: Millionen von Designs konkurrieren um Aufmerksamkeit
  • Fast keine Markenbildung möglich: Designs erscheinen unter der Plattformmarke
  • Kein Zugang zu Kundendaten: Keine Möglichkeit für direktes Marketing
  • Begrenzte Preisgestaltung: Wenig Flexibilität bei der Gewinnspanne
  • Eingeschränkte Produktauswahl: Festgelegte Artikelpalette der Plattform
  • Algorithmusabhängigkeit: Visibility hängt von plattforminternen Faktoren ab

Social Media Shops (Instagram, Facebook)

Vorteile

  • Direkte Integration in soziale Netzwerke: Nahtloses Einkaufserlebnis
  • Große Reichweite: Zugang zu Milliarden potenzieller Kunden
  • Visuelle Präsentation: Ideal für designorientierte Produkte
  • Hohe Mobilnutzung: Optimiert für Smartphone-Shopping
  • Einfache Produktentdeckung: Integration in bestehende Social-Media-Gewohnheiten
  • Virale Potenziale: Möglichkeit für organische Verbreitung durch Shares
  • Zielgenaues Advertising: Präzise Werbemöglichkeiten auf denselben Plattformen

Nachteile

  • Abhängigkeit von Social-Media-Algorithmen: Sichtbarkeit kann unvorhersehbar schwanken
  • Eingeschränkte Shop-Funktionalitäten: Weniger Features als dedizierte E-Commerce-Plattformen
  • Begrenzte Zahlungsoptionen: Weniger flexibel als eigenständige Shops
  • Höhere Ablenkungsgefahr: Nutzer primär zum Browsen, nicht zum Kaufen auf der Plattform
  • Datenschutzbedenken: Zunehmende Skepsis bezüglich Meta-Plattformen
  • Geringere Conversion-Raten: Typischerweise niedrigere Abschlussquoten als auf Shopping-Plattformen
  • Eingeschränkte POD-Integration: Weniger nahtlose Anbindung an Produktionspartner

Die optimale Kombination für POD-Unternehmen

Startphase (1-6 Monate)

  • Eigener Shop (Shopify) als zentrale Präsenz und für Markenaufbau
  • Etsy für erste Verkäufe und Zugang zu kaufbereiter Zielgruppe
  • Social Media Shops für erweiterte Reichweite und niedrigschwelligen Einstieg

Wachstumsphase (6-18 Monate)

  • Eigener Shop weiterhin als Hauptkanal ausbauen
  • Erfolgreiche Etsy-Produkte weiter optimieren
  • Amazon selektiv für bewährte Bestseller testen
  • Social Media verstärkt für Traffic-Generierung zum eigenen Shop nutzen

Etablierungsphase (ab 18 Monaten)

  • Eigener Shop als primärer Kanal mit Fokus auf Kundenbindung und Direktmarketing
  • Marktplätze nur für spezifische Produktlinien oder als Kundenakquise-Kanal
  • Ausweitung auf internationale Märkte über etablierte Kanäle

Fazit

Die ideale Plattformstrategie für dein Print-on-Demand Business hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Produkttyp: Künstlerische, einzigartige Designs passen besser zu Etsy, funktionale Produkte eher zu Amazon
  • Budget: Mit begrenzten Ressourcen bieten Marktplätze einen kostengünstigen Einstieg
  • Langfristige Vision: Für echten Markenaufbau ist ein eigener Shop unverzichtbar
  • Technische Expertise: Ohne technisches Know-how können POD-Marktplätze den Einstieg erleichtern

Unabhängig von der gewählten Plattformkombination ist es empfehlenswert, langfristig einen eigenen Online-Shop aufzubauen, der vollständige Kontrolle über das Kundenerlebnis, die Markenbildung und die Kundendaten ermöglicht. Marktplätze können als ergänzende Kanäle dienen, um zusätzliche Zielgruppen zu erreichen und das Geschäft zu diversifizieren.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner